…rauchfrei durch den Alltag.
23.11.2020 – Wie Frau Sophie Meingassner (Rauchfrei Telefon) richtig angeregt hat – Herr Jordan aber eine Säule fehlt – Rauchfrei – möchte ich diese nun ganz offiziell einführen. Denn wenn ich auch das ‚Glück‘ hatte durch die Sedierung auf der Intensivstation keinerlei Entzugserscheinungen mitbekommen zu haben, so denke ich doch es ist richtiger Weise eine weitere wichtige Säule. Und ab hier möchte ich gerne meine Expertin Sophie Meingassner zu Wort kommen lassen.
Rauchfrei sein:
COPD ist eine Lungenerkrankung und Rauchen schadet der Lunge. Daher ist Rauchfrei sein nicht nur die beste Vorsorge, um nicht zu erkranken. Der Rauchstopp ist denke ich die Voraussetzung für jede andere therapeutische Maßnahme. Viele waren jahrelange abhängige Raucher – wie ich.
Durch den Rauchstopp wird die Lunge nicht weiterhin geschädigt. Der Rauchstopp ist für viele eine „Challenge“, aber mit Hilfe (wie zum Beispiel vom Rauchfrei Telefon www.rauchfrei.at) kann die Rauchfreiheit beginnen.
Und an dieser Stelle auch gleich nochmals der Umfangreiche Gastbeitrag zum Thema, nehmen Sie sich Zeit es lohnt sich!
Beitrag Tabakentwöhnung Sophie Meingassner, Rauchfrei Telefon
Die verschiedenen Möglichkeiten der Raucherentwöhnung:
Rauchen
Viele Raucher/innen rauchen noch, obwohl sie damit unzufrieden sind oder wissen, dass das Verhalten ihnen selbst schadet. Viele Raucher/innen möchten aufhören oder etwas am Rauchen verändern. Ein Großteil der Personen hat schon ein oder mehrere Rauchstopps hinter sich. Manche waren nur kurze Zeit, andere schon über einen längeren Zeitraum rauchfrei und wurden dann rückfällig. Rückfälle sind beim Rauchen aufhören jedoch normal. Mehrere Anläufe gehören meist dazu.
Rauchen ist ein Suchtverhalten. Aufzuhören mit dem Rauchen ist für viele eine harte, scheinbar unmögliche Aufgabe. Manche Ex- Raucher/innen berichten aber auch, dass der Rauchstopp im Nachhinein viel einfacher und leichter ging, als gedacht. So verschieden die Personen sind, so unterschiedlich sind die Wege in die Rauchfreiheit.
Bei den meisten Raucher/innen ist das Rauchen eine Abhängigkeit. Rauchen ist eine Sucht, die Nikotinsucht. Zwei Aspekte der Sucht sind zu beachten, wenn man das Rauchen aufgibt und sich für die Rauchfreiheit entscheidet: Rauchen kann körperlich und psychisch abhängig machen. Oft sind beide Bereiche ausgeprägt.
Nikotin ist ein stark wirksames Suchtgift mit vielen pharmakologischen Wirkungen, das schnell abhängig macht. Zusätzlich zu den verschiedenen Wirkungen des Nikotins entwickeln sich über die Jahre Gewohnheiten und Rituale, die oftmals den Alltag bestimmen. Diese Kombination aus körperlicher Gewöhnung und stark eingeprägten Verhaltensweisen, mehrfach täglich und meist über Jahre hinweg, führt dazu, dass ein Rauchstopp oft mehr Aufmerksamkeit und Umstellung benötigt als gedacht. Und die Veränderung des vorherigen Suchtverhaltens braucht Zeit.
Rauchfrei werden
Die Veränderung des Rauchverhaltens ist meist ein Prozess, der von der Unzufriedenheit mit dem Rauchen, der Notwendigkeit aufzuhören oder dem Wunsch, endlich suchtfrei zu sein über die Vorbereitung, die Umsetzung des Rauchstopps und die Aufrechterhaltung der Rauchfreiheit geht. Wie lange der Prozess dauert, ist von Person zu Person ganz unterschiedlich. Einige Dinge gilt es zu beachten, bevor der Rauchstopp in Angriff genommen wird. Dann gelingt es leichter, die Rauchfreiheit langfristig aufrecht zu erhalten.
Eigener guter Grund und eigene Motivation:
Eine wichtige Voraussetzung ist es, dass es persönliche gute Gründe für den Rauchstopp gibt. Und dass der Rauchstopp das eigene Ziel ist. Wenn der Arzt/die Ärztin sagt, der Rauchstopp ist notwendig, oder die Angehörigen zum Rauchstopp drängen, die rauchende Person aber nach wie vor weiterrauchen will, ist die Tabakentwöhnung wahrscheinlich nicht erfolgreich. Eigene gute Gründe und Motive sind oft die Erhaltung oder die Verbesserung der Gesundheit. Es können aber auch ganz andere Gründe sein wie z.B. der Wunsch, frei zu sein oder ein gutes Vorbild zu sein.
Eigene Entscheidung:
Eng mit dem eigenen guten Grund hängt die persönliche Entscheidung zur Rauchfreiheit zusammen. Rauchen ist nicht verboten. Zigaretten sind verhältnismäßig günstig und einfach verfügbar. Die Entscheidung zum Rauchstopp muss daher eine freiwillige Entscheidung der rauchenden Person sein.
Wenn jemand sich selber für den Rauchstopp entscheidet, wird er oder sie sich mit der Rauchfreiheit leichter tun, als wenn jemand das Gefühl hat „das Rauchen wird mir verboten“.
Passende Strategien und Fähigkeiten:
Immer wieder schwirrt der Satz „Du musst ja nur wollen!“ oder „Es muss einfach klick machen!“ herum. Natürlich muss man den Rauchstopp zu einem bestimmten Teil selber wollen. Manche empfinden die Veränderung der Einstellung zum Rauchen auch wie eine plötzliche Veränderung. In den meisten Fällen, in denen der Rauchstopp gut gelingt, sind neben dem eigenen Wunsch aufzuhören jedoch noch zwei Dinge ganz wichtig.
- Konkrete Strategien und Fähigkeiten für einen rauchfreien Alltag müssen vorhanden sein, wieder aktiviert oder erlernt werden. Dann kann die Zigarette in den vielen verschiedenen Situationen durch anderes ersetzt werden: Wie macht man rauchfrei Pause? Wie geht man rauchfrei mit Ärger um? Wie hält man rauchfrei das Gewicht? Wie strukturiert man rauchfrei den Tag/ die Arbeit?
- Das Zutrauen, den Rauchstopp zu schaffen, ist für eine gelungene Verhaltensänderung nötig. Wenn das Zutrauen fehlt, muss das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufgebaut werden, mit denen der Rauchstopp gemeistert werden kann und die Rauchfreiheit gelingt.
Mit Hilfe gelingt es leichter
Vielen gelingt der Rauchstopp mit Unterstützung leichter als ganz auf sich allein gestellt. Immer wieder hört man: „Das muss ich alleine schaffen!“. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe beim Rauchstopp in Anspruch zu nehmen. Im Gegenteil: vielleicht spart man sich dadurch sogar ein paar erfolglose Anläufe. Professionelle Unterstützung gibt es in den verschiedensten Settings und Rahmenbedingungen. Gemeinsam ist allen Angeboten, dass Expertinnen und Experten bei der Entwöhnung vom Nikotin und bei der Verhaltensänderung unterstützen und Erfahrung und Verständnis für die Herausforderungen des Rauchstopps haben. Die meisten Berufsvertretungen bieten Listen jener Personen an, die Zusatzausbildungen in der Tabakentwöhnung aufweisen.
Beratung und Begleitung in Institutionen und in freien Praxen:
Beratung und Behandlung zur Tabakentwöhnung wird immer häufiger nicht nur von niedergelassenen Gesundheitsprofessionisten angeboten, sondern auch in Kliniken, Reha-, Kur- und Gesundheitszentren. Informationsvorträge, Einzelberatungen und Gruppenprogramme können dabei helfen, das Rauchverhalten zu verstehen und zu analysieren, die subjektiven Vorteile der Rauchfreiheit zu sehen und Strategien für ein rauchfreies Leben und den Umgang mit Verlangensattacken zu erlernen. Durchgeführt werden die Beratungen und Behandlungen in der Regel von Gesundheitsprofessionisten (PsychologInnen, ÄrztInnen, Pflegepersonal, Hebammen, …) die eine vertiefende Ausbildung zur Tabakentwöhnung haben. Die bewährten und wirksamen Entwöhnprogramme basieren auf klinisch – psychologischen und verhaltenstherapeutischen Elementen. Mit Hilfe ist es wahrscheinlicher, rauchfrei zu bleiben.
Ambulante Einzel und Gruppenberatung:
Die Beratung und Entwöhnung kann einzeln oder in der Gruppe erfolgen.
Im Einzelsetting besteht die Möglichkeit einer einmaligen Beratung, oder der Beratung über mehrere Termine hinweg. Im Beratungsgespräch kann ganz individuell auf die Situation der jeweiligen Person eingegangen werden. Ziele können definiert, persönliche Strategien entwickelt und Herangehensweisen durchdacht werden. Das Einzelsetting eignet sich besonders für Personen in besonderen Belastungssituationen, Personen mit Vorerkrankungen, psychiatrischen Erkrankungen, aber auch für Raucherinnen, die schwanger sind.
Tabakentwöhnung im Gruppensetting besteht meist aus fünf bis sechs Terminen über ein paar Wochen. Im Rahmen dieser Zeit wird der Rauchstopp vorbereitet, umgesetzt und die erste rauchfreie Zeit begleitet. Der Vorteil einer Gruppe besteht darin, dass die Teilnehmer/innen oft ähnliche Erfahrungen austauschen, dass man voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen und ermutigen kann. Geleitet werden die Gruppen von erfahrenen TabakentwöhnexpertInnen, die fachliches Wissen einbringen und auf individuelle Situationen gezielt eingehen können.
Stationäre Entwöhnung:
In Österreich gibt es von einigen Sozialversicherungsträgern Angebote zur stationären Tabakentwöhnung. Es besteht die Möglichkeit ein bis drei Wochen, fern vom Alltag, mit professioneller Hilfe den Rauchstopp durchzuführen. Der Antrag kann je nach Versicherungsträger gestellt werden, wenn starke Nikotinabhängigkeit und/oder tabakassoziierte Folgeerkrankungen vorliegen. Die Beratung und Entwöhnung erfolgt meist durch Klinische- und Gesundheitspsychologinnen, gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten und Pflegepersonal. Oft werden die Programme zur Veränderung des Verhaltens begleitet von Bewegungsprogrammen, Ernährungsschulungen und Entspannungstechniken.
Telefonische Begleitung:
Auch über das Telefon wird Beratung angeboten. Sogenannte „Quitlines“, Telefonberatung zum Rauchstopp gibt es in allen deutschsprachigen Ländern. Die Vorteile der Telefonberatung sind, dass die Beratung nur einen Griff zum Hörer entfernt ist, keine Anfahrtswege sind notwendig und man kann dort telefonieren, wo man gerne möchte. Ein professionelles Team informiert und berät mit einem oder mehreren Beratungsgesprächen. Die Beratung dient der Vorbereitung, Umsetzung und Aufrechterhaltung der Rauchfreiheit. Die Nummer der Telefonberatung steht auf jeder Zigarettenpackung und ist kostenfrei erreichbar. Rückfallprophylaxe per Telefon funktioniert sehr gut. Daher kann Telefonberatung auch gut genutzt werden, wenn der Rauchstopp bereits selbständig oder mit Hilfe umgesetzt wurde und nun die Herausforderung besteht, auch langfristig rauchfrei zu bleiben.
Nikotinersatzprodukte
Um den körperlichen Entzug zu unterstützen, gibt es eine Vielzahl an Medizinprodukten, die Nikotin enthalten. Diese Produkte sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie sollen nur zum vorübergehenden Ersatz für Zigaretten werden, um sich zunächst entspannt der Verhaltensänderung widmen zu können. Diese „Nikotinersatzprodukte“ führen dem Körper Nikotin zu, jedoch ohne die schädlichen Nebenwirkungen, die beim Zigarettenrauchen entstehen.
Die Gefahr einer Abhängigkeit ist gering, da das medizinische Nikotin der Nikotinpräparate vom Körper langsamer aufgenommen wird als der Suchtstoff der Zigarette. Bei der Zigarette ist die Wirkung innerhalt von 7 Sekunden spürbar, bei den meisten Nikotinersatzprodukten dauert es zwischen 10 und 20 Minuten. Die Durchführung der Nikotinersatztherapie ist einfach und bei sachgemäßer Anwendung für Raucher/innen ungefährlich. Nichtraucher/innen sollten Nikotinersatz nicht benutzen. Es gibt ganz verschiedene Formen von Nikotinersatz, je nach Rauchverhalten und Produktvorlieben.
Nikotinpflaster
Durch das Nikotinpflaster wird im Körper ein gleichbleibender Nikotinspiegel erzeugt und das Rauchverlangen und die Entzugssymptomatik gedämpft. Durch die kontinuierliche Nikotinzufuhr werden Nikotinwirkung und bisheriges Suchtverhalten entkoppelt.
Nikotinpflaster setzen über die Klebeschicht oder eine Zwischenmembran eine bestimmte Menge Nikotin frei. Ein ausreichender Nikotinspiegel wird etwa 25 – 30 Minuten nach dem Aufkleben des Pflasters erreicht. Für eine „notfallmäßige“ Anwendung ist das Pflaster also nicht geeignet.
Die Nikotinpflaster werden in drei Stärken angeboten und sollen ca. 10, 20 oder 30 täglich gerauchte Zigaretten in 16 bzw. 24 Stunden ersetzen. Das Pflaster wird täglich gewechselt und sollte dann auf eine andere trockene und unbehaarte Stelle geklebt werden.
Das Pflaster wird „ausschleichend“ angewandt, wobei die höchste Pflasterdosierung vier bis sechs Wochen lang angewendet werden kann, die mittlere und geringste Dosierungsstufe jeweils zwei Wochen lang.
Es gibt keine Hinweise, dass es bei der Anwendung von Nikotinpflaster zu einer Abhängigkeitsentwicklung kommt.
Nikotinkaugummi
Beim Kauen des Nikotinkaugummis wird Nikotin freigesetzt und über die Mundschleimhaut aufgenommen. Mit Hilfe dieses Kaugummis gelingt es, innerhalb von etwa fünf Minuten einen wirksamen Nikotinspiegel aufzubauen.
Der Kaugummi soll nicht wie herkömmlicher Kaugummi gekaut werden. Nach dem ein- bis zweimaligen Hineinbeißen, soll er in der Wangentasche „geparkt“ werden und abgewartet werden, bis die Wirkung nach einigen Minuten einsetzt.
Der Kaugummi ist in den Dosierungen 2 mg und 4 mg erhältlich. Aufgrund der höheren Wirksamkeit sollte ab einem Konsum von 25 Zigaretten der 4 mg Kaugummi zum Einsatz kommen.
Es kann ungefähr ein Kaugummi pro Stunde gekaut werden, maximal jedoch 24 Stück pro Tag. Nach sechs bis acht Wochen sollte die durchschnittliche Dosis reduziert und bis zur zwölften Woche ganz ausgeschlichen werden.
In seltenen Fällen kann es zu einer Abhängigkeitsentwicklung von Nikotinkaugummi kommen.
Nikotininhalator
Der Inhalator hat eine ähnliche Form und Größe wie eine Zigarette. In dem Kunststoff-Spitz befindet sich eine auswechselbare Kapsel mit Nikotin (15 mg), welches abgegeben wird, wenn man am Mundstück zieht. Bei Anwendung des Inhalators dauert es ca. 15 Minuten bis ein wirksamer Nikotinspiegel aufgebaut ist. Durch unterschiedlich starkes Paffen kann die aufgenommene Nikotinmenge variiert werden. Da die Aufnahme des Nikotins ausschließlich durch die Mundschleimhäute erfolgt, soll nicht in die Lunge inhaliert werden.
Der Inhalator kann möglicherweise einige der Verhaltensweisen, die mit dem Rauchen verbunden sind (z.B. orale und taktile Verstärkung, d.h. es fehlt etwas im Mund oder in der Hand) ersetzen. Er ist daher gut für jene Menschen geeignet, die mit dem Rauchen verbundene Handlungen und Bewegungen beim Rauchstopp anfänglich vermissen.
Nikotinlutschtablette
Bei der Lutschtablette wird das Nikotin durch einfaches Lutschen über einen Zeitraum von 20 bis 30 Minuten freigesetzt und über die Mundschleimhaut aufgenommen. Bei der Anwendung der Lutschtablette wird im Vergleich zu den entsprechenden Kaugummis ein höherer Nikotinspiegel im Blut erreicht. Die Lutschtablette ist in den Dosierungen 1 mg und 2 mg erhältlich.
Nikotinspray
Der Mundspray ist eine sehr schnell wirksame Darreichungsform von medizinischem Nikotin. Er stellt somit eine Hilfe in kritischen Situationen dar, in denen das Verlangen nach Nikotin akut gestillt werden soll. Ein Sprühstoß wird in den Rachenraum gesprüht. Nach einer Minute setzt die Wirkung ein. Die Aufnahme des Nikotins aus dem Sprühnebel erfolgt über die Mundschleimhaut. Der Spray kann bis zu drei Monate hindurch angewendet werden.
Medikamentöse Unterstützung:
Es gibt rezeptpflichtige Medikamente, die die körperliche Tabakentwöhnung unterstützen.
Die folgenden Hinweise stellen nur eine oberflächliche Information dar. Für weiterführende Arzneimittelinformationen lesen Sie sorgfältig die Packungsbeilage und konsultieren Sie unbedingt Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker/Ihre Apothekerin.
Bupropion
Der Wirkstoff Bupropion dient zur Behandlung der Tabakabhängigkeit. Bupropion ist verschreibungspflichtig, zur Tabakentwöhnung für Erwachsene gedacht und wird für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht empfohlen. Die medikamentöse Behandlung muss unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Vareniclin
Der Wirkstoff Vareniclin ist verschreibungspflichtig, zur Tabakentwöhnung für Erwachsene gedacht und wird für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht empfohlen. Die medikamentöse Behandlung muss unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Die Wirkung von Vareniclin basiert auf zwei Vorgängen. Einerseits bindet der Wirkstoff an die Nikotinrezeptoren und lindert somit die Symptome des Rauchverlangens und des Entzugs. Andererseits werden durch den Wirkstoff alle betreffenden Rezeptoren blockiert. Folglich kann das Nikotin seine Wirkung nicht mehr entfalten. Der unmittelbare Belohnungs- und Verstärkungseffekt des Tabakkonsums tritt dadurch nicht mehr ein.
Akupunktur und Hypnose:
Akupunktur und Hypnose bzw. Hypnotherapie sind zwei Unterstützungsmöglichkeiten beim Rauchstopp. Wissenschaftlich gibt es bisher wenige Belege, dass diese unterschiedlichen Techniken langfristig wirksam sind. Für manche Menschen bieten diese Interventionen jedoch eine gute und sinnvolle Unterstützung, wenn zusätzlich Beratung zum Rauchstopp in Anspruch genommen wird. Akupunktur oder Hypnose allein, ohne Unterstützung zur Veränderung des Verhaltens ist unserer Erfahrung nach nur selten langfristig wirksam. Manchmal steckt hinter der Suche nach Angeboten zu Hypnose oder Akupunktur der Wunsch, dass diese das Rauchverlangen ganz einfach, schnell und ohne Aufwand verschwinden lassen. Das funktioniert leider selten langfristig.
Akupunktur
Akupunktur kann klassisch mit Nadeln am ganzen Körper oder mittels Laserbehandlung/Softlaser (vorwiegend am Ohr) angewendet werden. Dabei werden Nerven bzw. Akupunkturpunkte gezielt stimuliert. Das kann einen beruhigenden Effekt haben und dazu beitragen, das Rauchverlangen bzw. die Entzugserscheinungen zu mildern. Mittlerweile haben sich einige Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten auf Akupunktur zur Raucherentwöhnung spezialisiert. Eingetragene Expertinnen und Experten finden Sie über die Österreichische Gesellschaft für Akupunktur.
Hypnose
Hypnotherapeutische Elemente kommen in vielen Programmen zur Tabakentwöhnung zum Einsatz und können u.a. helfen, festgefahrene Muster aufzubrechen oder die persönlichen Gründe für ein rauchfreies Leben zu verfestigen. Hypnose, die mit einem „Schnips“ das Rauchverlangen zum Verschwinden bringt, gibt es allerdings nicht. Teure Angebote, die das versprechen, sind erfahrungsgemäß weder seriös noch langfristig wirksam.
Ein ausführliches Erstgespräch sowie mehrere hypnotherapeutische Sitzungen begleitend zum Rauchstopp können aber dazu beitragen, Entzugserscheinungen zu mildern und die Rauchfreiheit auch im Unterbewusstsein zu verankern.
Geeignete Ansprechpartner sind Gesellschaften für klinische Hypnose, die auf Raucherentwöhnung spezialisierte Ärztinnen und Ärzte bzw. Therapeuten mit entsprechender Ausbildung nennen können.
Selbsthilfe:
Es gibt eine Bandbreite von sehr guten Unterstützungsmöglichkeiten für Personen, die ohne Kurs, Beratung oder andere persönliche Form der Unterstützung rauchfrei werden möchten. Für diese Personen eignet sich eine große Auswahl an Selbsthilfeliteratur zum Rauchstopp, Informationsbroschüren von Beratungsstellen, Online – Programme, die E-Mails mit Information und Motivation verschicken, Websites, die umfassende Information vermitteln und Rauchfrei Apps als Informationsvermittlung, Motivation und Unterstützung. Alle vermitteln hilfreiche Informationen, Hintergrundwissen zum Nikotin und den Auswirkungen, Strategien zur Vorbereitung und zur Umsetzung der Rauchfreiheit sowie Tipps und Tricks zum Rauchfrei bleiben.
Herzlicher Dank an Mag. Sophie Meingassner!!!
In diesem Sinne schöne rauchfreie und aktive Zeit!
Rauchen kann man lassen, atmen nicht !!!
Hab auch Copd mit Lungenemphysem Gold IV B, aber zum Glück noch ohne Sauerstoff.
Zuerst Mal, schön dass Sie auf meinem Blog gelandet sind – Danke. Ja dem kann man eigentlich nichts hinzufügen, leider merkt man das oft erst wenn das atmen nicht mehr selbstverständlich ist.
mit den besten Grüßen aus Wien – bleiben Sie aktiv